Logopädische Praxis Anne Meurer
Dysarthrie

 

 

Definition

Unter einer Dysarthrie versteht man die Beeinträchtigung der Artikulation, der Stimmgebung, der Atmung, der Prosodie und des Tonus aufgrund einer Erkrankung oder Schädigung des Nervensystems. Die zentralen Bahnen und Kerne der am Sprechvorgang beteiligten Hirnnerven sind betroffen, so dass es innerhalb der Mund- und Gesichtsmuskulatur zu Koordinationsstörungen, Schwächungen oder Lähmungen kommen kann. Verstehen, lesen und schreiben ist für die Betroffenen weiterhin möglich.

 

Merkmale

  • abgehackte, monotone Sprechweise
  • beschleunigtes oder stark verlangsamtes Sprechtempo
  • sprechrhythmische Verschiebungen (Wort- oder Satzakzent)
  • zu lautes oder zu leises Sprechen
  • die Aussprache ist undeutlich und verwaschen
  • die willkürliche Bewegung der Mund- und Gesichtsmuskulatur ist eingeschränkt
  • die Stimme klingt rauh und gepresst
  • nasaler Stimmklang
  • Kurzatmigkeit
  • häufiges Verschlucken

 

Ursachen

  • Störungen der Blutversorgung, z.B. Schlaganfälle, Herzinfarkte
  • degenerative Erkrankungen, z.B. Alzheimer, Parkinson, Chorea Huntington
  • entzündliche Erkrankungen, z.B. Meningitis
  • Hirnverletzungen
  • seltene Tumore
  • Athrophonien, z.B. Gewebsschwund, Organschwund

 

Begleiterscheinungen

  • Störung von Mimik und Gestik durch Lähmung einer Gesichts-/Körperhälfte
  • eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit trotz intakter gedanklicher Sprachleistung
  • die Sprachverständlichkeit kann unter Umständen sehr stark eingeschränkt sein

Eine Dysarthrie kann je nach Grunderkrankung (z.B. MS, Parkinson, Demenz) und Grad der Beeinträchtigung sehr unterschiedlich verlaufen.

 

Therapieansatz

Über differenziertes Diagnostikverfahren wird bestimmt, inwieweit Atmung, Stimme, Artikulation, Gesichtsmuskulatur und Prosodie beeinträchtigt sind. Es wird ein individuelles Therapie- und Übungsprogramm erstellt, das sich an der Art der Erkrankung und am Grad der Dysarthrie orientiert.

Ziel der Therapie ist die Kommunikationsfähigkeit im Alltag zu erhalten, bzw. so gut wie möglich wieder herzustellen, um eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen.

 

Was können wir anbieten?

  • ausführliche Diagnostik
  • Entwicklung eines individuellen Therapieansatzes
  • ggf. Früherkennung von Erkrankungen, die mit dysarthrischen Zeichen beginnen können (z.B. MS, Parkinson, Chorea Huntingtion, Alzheimer)
  • bei Parkinsonpatienten das Lee Silverman Voice Treatment (LSVT)
  • Angehörigenberatung
  • Vermittlung von Kontakten (z.B. zu Selbsthilfegruppen)
  • Einsatz alternativer Kommunikationssysteme (z.B. Computer)

 

 
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